Large Language Model selbst bauen

"Eine Maschine kann ein großes Gedächtnis haben, aber sie kann nicht denken – es sei denn, wir bringen es ihr bei." – Alan Turing. Moderne KI-Modelle wie GPT-4 oder Llama basieren auf riesigen Datensätzen und komplexen mathematischen Strukturen. Doch was steckt wirklich dahinter? In diesem Artikel schauen wir uns die Schlüsselkomponenten an, die nötig sind, um ein Sprachmodell von Grund auf zu bauen.


Large Language Models (LLMs) sind neuronale Netzwerke, die mit riesigen Mengen an Text trainiert wurden. Ihre Stärke liegt in der Fähigkeit, menschenähnlichen Text zu generieren, Inhalte zusammenzufassen und Code zu schreiben. Der Kern dieser Modelle ist die Transformer-Architektur, die es ihnen ermöglicht, Abhängigkeiten innerhalb von Texten zu erfassen und kontextbezogene Vorhersagen zu treffen.

Durch quantisierte Gewichte wird das Modell besonders schlank komprimiert, wodurch Hardware-Hürden effektiv überwunden werden. Knowledge Distillation reduziert zusätzlich die Modellgröße: Ein großes Modell überträgt dabei sein Wissen an eine kompaktere Variante. Pruning entfernt redundante Parameter, was zu einer schlanken, effizienten Architektur führt, ohne dabei auf Genauigkeit verzichten zu müssen.

Man kann Masked Language Modeling verwenden, um die semantische Tiefe zu erhöhen. Das Modell rekonstruiert lückenhafte Texte und versteht so branchenspezifische Begriffe. Ebenso kann Next Word Prediction für branchenspezifische Fachsprache genutzt werden. Bevor ein Modell trainiert werden kann, muss der Text durch Tokenisierung, Embeddings und Byte-Pair-Encoding in eine für neuronale Netzwerke verständliche Form gebracht werden.

Um den Mangel an branchenspezifischen Trainingsdaten auszugleichen, wird auf Transfer Learning und künstliche Datenerweiterung gesetzt. Schlanke Feedforward-Module und optimierte Embeddings passen sie an die branchenspezifischen Daten an. Ein wesentliches Element von Transformer-Modellen ist der Self-Attention-Mechanismus. Dabei wird jedes Token in Bezug auf alle anderen Tokens im Satz gewichtet, sodass der Kontext eines Wortes klarer wird.

Zum Beispiel kann ein Satz wie „Die Katze sprang auf den Tisch, weil sie hungrig war“ bedeuten, dass „sie“ die Katze ist. Das Modell erkennt solche Verbindungen, indem es jedem Wort eine Wichtigkeit zuweist. So kann es den Zusammenhang besser verstehen. Der Mechanismus ermöglicht also dem Modell, komplexe Abhängigkeiten und semantische Bedeutungen innerhalb eines Textes zu lernen.

Dabei integrieren vortrainierte Modelle internes Wissen. Diese Kombination erhöht die Datendiversität und ermöglicht trotz begrenzter lokaler Datenmengen eine hohe Modellqualität. Die Leistung der KI-Modelle wird anhand spezifischer Metriken bewertet: Weighted-F1 und Perplexity messen die Qualität bei Textverarbeitungsaufgaben, während Antwortzeit und Fehlerrate die Praxistauglichkeit transparent darstellen.

Die kontinuierliche Anpassung an dynamische regulatorische Rahmenbedingungen wird durch Constraint Learning erreicht, welches beispielsweise Datenschutzrichtlinien mittels Differential Privacy direkt in das KI-Modell integriert. Ein anpassungsfähiges Regelwerk sowie domänenspezifische Fine-Tuning-Prozesse erlauben es, auf neue Regularien flexibel und zügig zu reagieren.

Der erste Schritt im Trainingsprozess eines Sprachmodells ist das Pre-Training. Dabei wird das Modell mit riesigen Mengen an unstrukturiertem Text gefüttert, um allgemeine Sprachmuster, Satzstrukturen und Wortbedeutungen zu erlernen. Während dieses Prozesses versucht das Modell, die nächsten Wörter in einem Satz vorherzusagen, ohne eine spezielle Aufgabe im Fokus zu haben. Dadurch entsteht eine Art universelles Sprachverständnis.

Fine-Tuning ist der zweite Schritt, in dem das vortrainierte Modell auf eine bestimmte Aufgabe spezialisiert wird. Dabei wird es mit kleineren, spezifischeren Datensätzen trainiert, um zum Beispiel Kundenanfragen zu beantworten, Texte zu klassifizieren oder Zusammenfassungen zu erstellen. Fine-Tuning sorgt dafür, dass das Modell präzisere und kontextbezogene Antworten für ein definiertes Anwendungsgebiet liefert.

Das Training eines LLMs erfordert hohe Rechenleistung. Um den Prozess effizienter zu gestalten, können verschiedene Optimierungsmethoden eingesetzt werden. So kann man Modellgewichte abspeichern und nachträglich laden oder auch vortrainierte, veröffentlichte Parameter downloaden. Auch nutzt man LoRA (Low-Rank Adaptation) zur Feinabstimmung mit weniger Rechenaufwand.

Zur kontinuierlichen Weiterentwicklung und Anpassung an neue Erkenntnisse und Anforderungen dient eine Online-Learning-Schleife. Diese überwacht fortlaufend die Modellleistung, analysiert neue Daten und Nutzerfeedback und passt das Modell bei Bedarf automatisch an. Datenschutz sowie Effizienz werden durch Differential Privacy-Techniken und das Entfernen unnötiger Verbindungen sichergestellt.

Ein eigens programmiertes Python-Script kann ein Sprachmodell effizient trainieren. Es kann auch externe Gewichte eines vortrainierten Modells laden. Dabei wird das Modell für eine bestimmte Aufgabe optimiert, indem es an spezifische Daten angepasst wird. Nach Abschluss des Trainings speichert das Skript die aktualisierten Gewichte, sodass sie für zukünftige Anwendungen bereitstehen.

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Sprachmodelle haben bereits viele Branchen revolutioniert, von der Kundenbetreuung bis zur Content-Erstellung. Durch gezieltes Pre-Training und Fine-Tuning lassen sich Modelle für unterschiedlichste Aufgaben anpassen. Wer ein tieferes Verständnis für diese Prozesse entwickelt, kann eigene maßgeschneiderte KI-Lösungen erstellen und den technologischen Fortschritt aktiv mitgestalten.

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